Die Zukunft des E-Commerce: Strategien für 2023

Der E-Commerce-Markt ist voller Bewegung. Von besseren Kundenerfahrungen und neuen Technologien bis zu Personalisierung und mehr Nachhaltigkeit: Hier sind 7 Strategien, die den Online-Handel 2023 prägen werden und die Shopbetreiber im Auge behalten sollten.

100 Milliarden Euro setzt der Online-Handel mittlerweile in Deutschland um. Und in Österreich hat sich innerhalb eines Jahres der Anteil des Online-Handels fast verdoppelt. Dann kam 2022 der Dämpfer: Lieferengpässe, steigende Energiekosten und Kaufzurückhaltung wegen der Inflation ließen die Umsätze im E-Commerce zurückgehen. Trotzdem sind sie noch höher als vor der Pandemie. Damit das so bleibt, informiere dich hier über die Strategien, die den Online-Handel 2023 bewegen – von besserer Kundenerfahrung und der stärkeren Nutzung von Technologien bis zu Personalisierung und Nachhaltigkeit.

Customer Experience

Das Kundenerlebnis bleibt einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg im E-Commerce. Eine einfache Navigation, benutzerfreundliche Bestellprozesse, Transparenz bei den Versandkosten und das Anbieten von verschiedenen Zahlungsmethoden gehören zu den Grundlagen einer guten Customer Experience. Denn das Vertrauen in den Online-Shop ist für Käuferinnen und Käufer, gleich nach dem günstigen Preis, das Wichtigste. Laut einer Umfrage in Österreich hat fast ein Drittel der Befragten deshalb schon mal einen Online-Einkauf abgebrochen.

Wie wichtig eine gelungene Customer Experience bleibt, zeigt eine Umfrage des CMS-Anbieters Storyblok unter 6.000 Online-Shoppern in Europa und den USA:

  • 42 Prozent der Befragten sagten, sie entscheiden innerhalb von 10 Sekunden, ob sie auf einer Shop-Seite bleiben oder abspringen, 20 Prozent sogar innerhalb von 5 Sekunden.

  • 60 Prozent haben schon Online-Einkäufe abgebrochen, weil ihnen die UX, also das Nutzererlebnis, nicht zusagte.

  • Begrenzte Zahlungsmethoden und schlechtes Design sind für jeweils 37 Prozent ein Grund dafür, die Website zu verlassen. 32 Prozent nannten zu lange Ladezeiten.

Ein Online-Shop, der Vertrauen erweckt, und mit klaren, intuitiven Prozessen glänzt, ist daher auch im neuen Jahr die Basis des Erfolgs im E-Commerce. Zudem wird das Thema Mobile Commerce noch wichtiger. Immer mehr Menschen kaufen schließlich mit mobilen Geräten ein. Lösungen dafür sind native Shopping Apps oder Progressive Web Apps (PWA), eine Mischung aus responsiver Website und App.

Bessere Einkaufserlebnisse dank AR, VR und 3D

Auch innovative Technologien wie Augmented Reality, Virtual Reality oder 3D-Animationen geben dir die Möglichkeit, das Kundenerlebnis auf deiner Website zu verbessern. Mit 3D können Kundinnen und Kunden deine Produkte von allen Seiten betrachten, mit AR platzieren sie die Produkte virtuell in einer realen Umgebung. Ein neues Outfit anprobieren oder die neue Küche visualisieren: Besonders in den Branchen Bekleidung und Möbel sorgen solche moderne Produktpräsentationen schon jetzt für angenehmere Einkaufserlebnisse. Beispiele dafür sind adidas, IKEA oder Zalando.

Die Digitalisierung unterstützt auch das Sales-Personal in immer mehr Bereichen. Details dazu findest du in unserem Artikel über die Trends für den Vertrieb 2023.

Composable Commerce und Headless CMS

Ein perfektes Kundenerlebnis stößt jedoch an seine Grenzen, wenn die Technologien dafür nicht ausreichen. So sind monolithische Shopsysteme nicht mehr in der Lage, die Anforderungen an moderne E-Commerce-Lösungen zu erfüllen. In diese Lücke stoßen seit einiger Zeit Anbieter von sogenannten Headless-CMS- und Composable-Commerce-Lösungen. Headless-Systeme trennen Backend und Frontend (Benutzeroberfläche) von Online-Shops. Der Vorteil für Online-Händler: Die Shops lassen sich einfacher individualisieren, die Performance besser optimieren, und damit das Kundenerlebnis verbessern.

Composable-Commerce-Systeme bestehen aus unterschiedlichen Software-Komponenten. Shop-Betreiber haben damit die Möglichkeit, für jeden Prozess die passende Technologie zu verwenden. Der modulare Aufbau sorgt für optimierte E-Commerce-Lösungen, mit denen du fortlaufend und flexibel auf neue Bedürfnisse deiner Kunden oder Markttrends reagieren kannst.

Voice Commerce: Einkauf mit Sprachassistenten

Voice Commerce bezeichnet die Suche und das Kaufen von Produkten und Dienstleistungen per Sprachassistent. Die Technik und die erforderliche Optimierung der E-Commerce-Websites stehen zwar noch am Anfang. Aber klar ist, mit Voice Commerce entstehen neue Möglichkeiten, um bei den Kunden präsent zu sein und neue Optionen für personalisierte Angebote. Laut einer Studie von Deloitte werden bis 2030 zwischen 26 und 37 der Umsätze im E-Commerce in Europa auf diesen Kanal entfallen.

Um schon jetzt die Vorteile von Voice Commerce zu nutzen, musst du nicht gleich eine eigene Voice App oder Skill entwickeln. Mit einer guten Suchmaschinenoptimierung sorgst du dafür, dass deine Shop-Seiten gut sichtbar sind und gefunden werden. Das hilft dir, wenn Kundinnen und Kunden die Sprachsuche nutzen, um sich zu informieren oder Preise und Bewertungen zu vergleichen. Überlege dir, mit welchen Begriffen und vor allem Longtail-Keywords Interessenten suchen.

Persönliche Bindung durch Social Commerce

Beim Social Commerce nutzt du deine Präsenz in den Social-Media-Kanälen, um eine persönliche Bindung zu deiner Zielgruppe herzustellen, Produkte zu präsentieren und Kaufanreize zu geben. Die zunehmenden E-Commerce-Funktionen, zum Beispiel bei Facebook oder die „Shops“-Funktion bei Instagram, verkürzen den Kaufvorgang – ohne den Umweg über den Onlineshop. Vor allem die jüngeren Generationen sind mit dem Direct-to-Customer-Ansatz (D2C) leichter zu erreichen als über andere E-Commerce-Kanäle. Gleichzeitig erhöhst du mit Social Commerce die Markenbindung deiner Zielgruppe.

ReCommerce und Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit ist im E-Commerce angekommen. Laut der Studie eines Shopsystem-Anbieters verursacht der Onlinekauf eines Produkts 1.035 g CO2. Von den Gebäuden und der IT bis zu Verpackung, Versand und möglichen Retouren – Online-Shops haben viele Möglichkeiten, ihre Umweltbilanz zu verbessern. Schließlich ist das Thema nachhaltiger Konsum für viele Kundinnen und Kunden heute ein wichtiges Kaufkriterium.

Ein passendes Konzept dafür: ReCommerce oder Reverse Commerce. Gebrauchte Produkte aufzubereiten und wieder zu verkaufen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch ein erprobtes Geschäftsmodell im E-Commerce. Etwa 75 Milliarden Euro wurden damit in Europa 2021 umgesetzt. Vor allem im Bereich Heimelektronik, Laptops und Mobilgeräte gibt es zahlreiche etablierte Anbieter. Im Modesektor sind Abonnement- und Mietkonzepte interessante Geschäftsideen. Hier sind weitere Möglichkeiten, wie dein Online-Shop im neuen Jahr nachhaltiger wird:

  • Umstellung auf erneuerbare Energien für Büros, Lager und IT

  • Retouren reduzieren – zum Beispiel durch bessere Produktpräsentation per AR und VR

Fazit: Neue Strategien im E-Commerce ausprobieren

Der E-Commerce-Markt ist auch im neuen Jahr voller Bewegung. Online-Händler sollten die Trends im Auge behalten und prüfen, was sich für ihre Geschäftsmodelle am besten eignet. Technologien nutzen, um bessere Einkaufserlebnisse und personalisierte Angebote zu schaffen sowie den E-Commerce umweltgerechter zu gestalten – diese Konzepte sind ganz sicher zukunftsweisend.

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NAWIDA Team NAWIDA Redaktion
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